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Methodisches Repertoire.

In der Schematherapie arbeiten wir an den Verhaltens- und Handlungsmustern, die sich - individuell auf unterschiedliche Weise - als "Lebensfallen" zeigen und als Belastung wahrgenommen werden. Natürlich gibt es auch positive Schemata - nur: diese sind nicht der Anlass für eine Therapie, jedoch sehr wohl auch ein Thema in der Therapie.

Dr. Jeffrey Young & Coll. haben in ihren wissenschaftlichen Forschungen 18 negative Schemata ausdifferenziert.

Die 18 negativen Schemata nach Dr. Jeffrey Young & Coll. »

Das Grundbedürfnis nach Bindung berührt diese Schemata:

  • Instabilität/Verlassenheit: Hier ist der Mensch davon überzeugt, dass wichtige Beziehungen nicht halten werden. Damit ist die Angst verknüpft, verlassen oder enttäuscht zu werden. Die Betroffenen suchen sich zumeist Partner, die dann tatsächlich unzuverlässig sind und damit das Schema aktivieren.
  • Emotionale Entbehrung und Vernachlässigung: Hier berichten Menschen, dass sie über weite Strecken ihres [Kindes-]Lebens niemanden hatten, der sich für ihre wahren Gedanken, Empfindungen und Bedürfnisse interessiert oder in sie eingefühlt hat.
  • Misstrauen / Missbrauch: Bei diesem Schema ist der Mensch sehr vorsichtig, da er befürchtet, von anderen absichtlich verletzt oder missbraucht zu werden. Erscheint eine andere Person freundlich, so vermutet der Mensch dahinter ein bestimmtes Kalkül.
  • Unzulänglichkeit / Scham: Wenn ein Mensch das Gefühl hat, die Liebe, Aufmerksamkeit oder den Respekt von anderen nicht zu verdienen, auch wenn diese sich wirklich sehr bemühen, dann greift dieses Schema.
  • Soziale Isolation: Hier hat ein Mensch das Gefühl, in keine Gruppe zu gehören und keine gelingende Verbindung zu anderen aufbauen zu können.
Das Grundbedürfnis nach Autonomie und Kontrolle berührt diese Schemata:

  • Abhängigkeit / Inkompetenz: Wenn ein Mensch glaubt, hilflos und nicht imstande zu sein, ohne Hilfe anderer Entscheidungen treffen oder Handlungen durchführen zu können, dann kann dies auf dieses Schema hindeuten.
  • Verstrickung: Hier zeigt ein Mensch das Muster, sich selbst kaum zu kennen und sich laufend mit anderen Personen und deren Lebensweisen zu "verstricken", sich an sie zu "klammern" - letztlich um sich über diesen Weg selbst zu definieren.
  • Anfälligkeit für Schädigungen oder Krankheit: Hier fürchten sich Menschen auf unrealistische Weise vor Krankheiten, Katastrophen oder Krisen.
  • Versagen / Erfolgslosigkeit: Wer glaubt, dass er niemals Erfolg haben wird oder weniger Talent oder Intelligenz besitzt als die meisten anderen Menschen, der aktiviert womöglich dieses Schema.

Das Grundbedürfnis nach Begrenzung berührt diese Schemata:

  • Grandiosität / Besonders sein: Hier finden sich Menschen, die heftig reagieren, wenn sie in ihrer Autonomie eingeschränkt oder gebremst werden. Sie finden, dass Regeln und Vereinbarungen, die in der Gesellschaft gelten, von ihnen nicht zu befolgen sind.
  • Ungenügende Selbstkontrolle / - Selbstdisziplin: Menschen, denen es an Selbstdisziplin derart mangelt, dass sie Hindernisse oder Schwierigkeiten in täglichen Themen mit "aufgeben" beantworten und von Dritten oft als faul angesehen werden, haben möglicherweise dieses Schema aktiv.
  • Das Grundbedürfnis nach Selbstwert berührt diese Schemata:
  • Unterwerfung / Unterordnung: Hier sehen wir Menschen, die in Beziehungen stets anderen die "Leitung" überlassen - sie wollen unbedingt gefallen, um nicht zurückgewiesen zu werden.
  • Aufopferung: Dieses Schema beschreibt Menschen, die sich schuldig fühlen, wenn sie den Bedürfnissen anderer nicht mehr Bedeutung beimessen als ihren eigenen. Meist kümmern diese Menschen sich extrem um ihnen nahestehende Personen.
  • Streben nach Anerkennung: Menschen, die immer darauf bedacht sind, einen guten Eindruck zu machen, höchsten Wert auf äußere Erscheinung und sozialen Status legen, aktivieren womöglich dieses Schema.

Das Grundbedürfnis nach Lust oder Unlustvermeidung berührt diese Schemata:

  • Unerbittliche Standards und Ansprüche: In allem der oder die Beste sein zu müssen, sich stets aufgefordert zu fühlen, Sachen zu erledigen und Ziele zu erreichen - auch auf Kosten der Beziehungen.
  • Negativität / Pessimismus: Wenn Menschen zuerst Schlechtes, Enttäuschendes, Verfehltes sehen und sich fürchten, gravierende Fehler zu machen, dann ist dieses Schema aktiv.
  • Emotionale Gehemmtheit: Angst vor dem "Gefühle zeigen", vor dem Spontanen - dafür das Gespräch über Unwichtiges - dies zeichnet dieses Schema aus.
  • Bestrafungsneigung: Wenn der Mensch meint, dass selbst winzige Fehler zu sanktionieren sind, dabei sehr hohe Ansprüche hat und deshalb Schwächen nicht hinnehmen kann, dann zeigt sich dieses Schema.

Hinter all diesen Schemata stehen unerfüllte Bedürfnisse in der Kindheit, sei es das Verlangen nach Sicherheit, Fürsorge, Grenzziehung u.a. - dies lässt sich zwar nicht "gutmachen", aber so gestalten, dass Menschen besser mit ihren Lebenserfahrungen umgehen und sich aktiv aus ihren Schemata loslösen können. Dies zu tun, ist das Recht eines jeden Menschen.

Im therapeutischen Arbeiten identifizieren wir Ihre Schemata - aus dem gemeinsamen Gespräch, aus Fragebögen, aus dem konkreten Erleben, das Sie in die Sitzungen "mitbringen". Für die Phase der Diagnostik nutzen wir spezifische schematherapeutische Fragebögen sowie die Therapiebegleitende Osnabrücker Persönlichkeitsdiagnostik.

Methoden Schematherapie: In der Therapie setzen wir "für´s Herz" emotionsfokussierte Arbeitsformen ein, wie zum Beispiel Imaginationen, in denen Sie mit den Emotionen, die sich hinter den Schemata verbergen, in Berührung kommen und sie zur Auflösung ihrer Problemstellung nutzen können. "Für den Kopf" nutzen wir kognitive Techniken, zum Beispiel den Dialog auf verschiedenen Hockern. Auf einem Hocker sitzen Sie und sprechen aus der Perspektive Ihres Schemas. Auf einem anderen sitzen Sie und sprechen aus einer gesunden Sichtweise usw. Indem Sie die Unterschiede dieser Plätze erleben, können Sie im Anschluss schnell erkennen, "wer" da gerade aus Ihnen spricht und welche Form des Umgangs mit einer Situation für Sie wohl angemessener wäre.

Verhaltenstherapeutische Techniken runden diese Therapiephase ab. Die Therapiebeziehung gestaltet sich nicht unterkühlt oder rein sachlich. Jeffrey Young war es stets wichtig zu betonen, dass der Therapeut dem Patienten als "echter Mensch" gegenüber steht. Dies gilt ebenso für Viktor Frankl, dessen Logotherapie sich dann an die schematherapeutische Phase anschließt. Frankl hat als Begründer des "therapeutischen Humors" ohnehin ein dem Menschen zugewandtes, fröhliches Therapieverständnis vermittelt. So oder so - es darf in der Therapie bei aller Ernsthaftigkeit gerne und viel gelacht werden.

Methoden Logotherapie:

Die klassischen Methoden der Logotherapie wie zum Beispiel der "Perspektivenwechsel", die "Paradoxe Intention", die "Dereflexion", "Einstellungsmodulation" und der "Sokratische Dialog" dienen dazu, die Selbstheilungskräfte des Menschen zu stärken. Mit ihnen sollen sich Menschen aus der Klammerung ihrer Beschwerden befreien und eine gesunde Distanz zu dem, was sie belastet, ausbauen können. "Trotz allem" das Leben mit sinnvollen Beiträgen zu gestalten, enge Einstellungen und Haltungen zu Problemen neu zu justieren und in Beruf und Privatsphäre besser zu handeln - darum geht es beim Einsatz der Methoden.

Perspektivenwechsel
Der Patient nimmt neben der ihm bereits bewussten Sichtweise auf seine Situation neue Perspektiven ein und ermöglicht sich so ein flexiblere und angemessenere Handlungsweise sich selbst und anderen Menschen gegenüber. Frankl meinte dazu einmal: "Man muss sich doch von sich selbst nicht alles gefallen lassen!" Also auch nicht von der bisherigen Sicht auf die eigene Lebenswelt, so diese Sicht keinen guten Beitrag zum Wohlergehen des Menschen einbringt.

Paradoxe Intention
Der Patient lernt unter Anleitung, den Kreislauf von Symptom und weiterer Verstärkung des Symptoms zu unterbrechen. Dies geschieht auf ungewöhnliche Weise und in voller Absicht, daher der Begriff der paradoxen und intentionalen (absichtsvolle) Arbeitsweise.

Dereflexion
So, wie man etwas zu oft und zu stark immer und immer wieder durchkäuen kann (Hyper-Reflexion), so kann ein Mensch sich von diesem Zuviel auch wieder zurücknehmen, de-reflektieren. Nennen Sie es "Unterbrechung des Teufelskreises" und Sie haben das Prinzip der Dereflexion begriffen.

Einstellungsmodulation
Kommt der Patient vom "Kopf wieder auf die Füße", hört Entfremdung in eigener Sache auf, dann hat der Patient seine Einstellung zu sich offensichtlich geändert, moduliert. Aus einem "Überkritisch" wird wieder ein "kritisch", aus einem "überfürsorglich" wird wieder ein "fürsorglich", usw.

Sokratischer Dialog
Gezieltes Fragen und Gegenfragen verhelfen dem Patienten, sich Freiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten bewusst zu machen. Neue Einsichten gewinnen, Sinn finden und aktiv werden - diese Diktion wird durch das Sokratische Gespräch konsequent beibehalten.

Ein kleines "Wörterbuch" der Logotherapie

Wir verbinden dank noch weiterreichender Qualifizierungen den logotherapeutischen Methodenfundus mit Verfahren aus Coaching, Persönlichkeitsentwicklung, systemischer Beratung u.a.. Unsere Patienten können darauf vertrauen, dass der Einsatz von Interventionsformen nicht ideologisch-dogmatisch oder intransparent erfolgt. Wir legen Wert auf die Mündigkeit unserer Patienten und arbeiten auf Augenhöhe. Subtile, schmalsichtige und unausgegorene Verfahren lehnen wir ab. Wir arbeiten so, wie wir es wünschen, dass man mit uns arbeiten würde, hätten wir ein zu therapierendes Anliegen.

Analyse des individuellen Wertesystems mit der von uns entwickelten LebensWerte-Kartenbox. Informationen dazu hier.

Online-Werteanalyse - unsere Unterstützung für Paare, Familien und Teams, um über individuelle Werte ins Gespräch zu kommen.

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